Die Pränataldiagnostik umfasst moderne Untersuchungsverfahren, mit denen die Entwicklung Ihres ungeborenen Kindes bereits während der Schwangerschaft überwacht werden kann. Ziel dieser Untersuchungen ist es, frühzeitig mögliche Auffälligkeiten oder Risiken zu erkennen – und Ihnen dadurch mehr Sicherheit, Orientierung und medizinische Begleitung zu geben.
Unsere Klinik verfügt über eine eigene pränataldiagnostische Abteilung, in der Sie und Ihr Baby von mehreren hochqualifizierten DEGUM II und DEGUM III zertifizierten Ultraschallexperten untersucht werden.
Zunächst nehmen wir uns Zeit für ein ausführliches Gespräch. Wir erfassen Ihre medizinische Vorgeschichte und Ihre Fragen oder Sorgen. Gemeinsam besprechen wir, welche Untersuchungen in Ihrer Situation sinnvoll sind.
Welche Möglichkeiten der Pränataldiagnostik gibt es?
- Erst-Trimesterscreening: Nackenfaltenmessung, frühe fetale Herzuntersuchung/ Echokardiographie
- Zweit-Trimesterscreening: Feindiagnostik, früher Fehlbildungsultraschall, Organscreening
- Invasive Diagnostik: Chorionzottenbiopsie (CVS), Fruchtwasseruntersuchung (Amniozentese), Nabelschnurpunktion und -transfusion, Fruchtwasserdrainage, fetale Punktionen / Shunteinlagen
- Echokardiographische Sprechstunde für Feten mit Herzfehlern in enger Kooperation mit dem Deutschen Herzzentrum (DHZ) und dem Lehrstuhl für Sport und Gesundheitsförderung der Technischen Universität München
- Funktionelle Echokardiographie des Feten bei speziellen Fragestellungen
Welche Behandlungsschwerpunkte hat die Sektion für Geburtshilfe und Perinatalmedizin am Klinikum rechts der Isar?
Als Perinatalzentrum der ersten Versorgungsstufe mit Neugeborenen-Intensivstation haben wir v.a. diese Behandlungsschwerpunkte:
- Risikoschwangerschaften
Wir sind spezialisiert auf die Behandlung von erkrankten Müttern sowie die Versorgung von Frühgeborenen und Risikokindern und können diese in unserem interdisziplinären Mutter-Kind-Zentrum umfassend betreuen. Auch die weiterführende Betreuung der ehemaligen Früh- und Risikokinder ist über das Betreuungsangebot „Harl.e.kin-Nachsorge“ sichergestellt.
- Pränatale Diagnostik
Die frühe Erkennung kindlicher Probleme ist uns wichtig. Hierzu nutzen wir hochauflösenden Ultraschall, Doppler, Chorionzottenbiopsie, Amniozentese, Nabelschnurpunktion und biochemische Analysen. So erkennen wir verschiedene Organfehlbildungen, reduziertes Wachstum und chromosomale / genetische Auffälligkeiten.
- Fetalchirurgie
Als eine der wenigen Kliniken in Deutschland verfügen wir über ein Team, das bei speziellen Fragestellungen einen operativen Eingriff im Mutterleib vornehmen kann – z. B. Lasertherapien bei Zwillingsschwangerschaften mit Feto-Fetalem Transfusionssyndrom.
- Prävention von Frühgeburten
Bei extremem Frühgeburtsrisiko bieten wir neben klassischer nicht-operativer Therapie auch operative Verfahren wie Cerclage (Gebärmutterhalsumschlingung) ; totaler Muttermundsverschluss oder Pessareinlage an.
Wann kommt Fetalchirurgie zum Einsatz und was kann am Klinikum rechts der Isar durchgeführt werden?
Das feto-fetale Transfusionssyndrom kann sich als Komplikation monochorialer Zwillingsschwangerschaften entwickeln. Es bedeutet, dass beide Kinder über große gemeinsame plazentare Blutgefäße miteinander ,kommunizieren‘ – und ist gefährlich für beide Babys. In einer vorgeburtlichen OP zwischen der 17. und 29. Schwangerschaftswoche werden die „kommunizierenden Gefäße“ auf der Plazenta-Oberfläche verödet.
Unser Spektrum fetalchirurgischer Eingriffe umfasst außerdem: Behandlung bei TRAP Sequenz, endotracheale Ballonokklusion im Falle einer Zwerchfellhernie, Anlage von Thorax- sowie Harnblasenshunts. Weitere Infos zu den Möglichkeiten der Fetalchirurgie am Klinikum rechts der Isar.
Schwere körperliche Erkrankungen wie Herz- oder Lungenerkrankungen, rheumatische Leiden und andere chronische Gesundheitsprobleme können den Verlauf einer Schwangerschaft beeinflussen. Auch Komplikationen in einer vorangegangenen Schwangerschaft können Auswirkungen auf eine folgende Schwangerschaft haben. Darüber hinaus können schwangerschaftsbedingte Erkrankungen jederzeit neu auftreten.
In solchen Fällen ist eine frühzeitige, spezialisierte Beratung und – wenn nötig – eine engmaschige Mitbetreuung besonders wichtig, idealerweise bereits vor einer geplanten Schwangerschaft. Diese Sprechstunde bietet Ihnen genau das: ausreichend Zeit, fachliche Kompetenz und individuelle Begleitung.
Unser Angebot richtet sich an gesetzlich Versicherte ebenso wie an Privatpatientinnen.
Welche Sprechstunden werden angeboten?
- Betreuung von Müttern mit Vorerkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck
- Betreuung von Müttern mit angeborenen Herzfehlern
- Beratung, Diagnostik und Therapie bei Hochdruckerkrankungen in der Schwangerschaft wie Präeklampsie oder HELLP-Syndrom
- Beratung und Betreuung von Frauen mit Komplikationen in vorangegangenen Schwangerschaften
- Sprechstunde bei wiederholten Fehlgeburten (habituelle Aborte)
- Betreuung bei fetaler Wachstumsrestriktion / Plazentainsuffizienz
- Sprechstunde bei drohenden Frühgeburten
- Genetische Beratung bei Erberkrankungen und / oder wiederholten Fehlgeburten
- Sprechstunde für Feten mit Wachstumsverzögerungen (SGA, IUGR)
- Sprechstunde für Mehrlingsschwangerschaften inklusive Fetalchirurgische Eingriffe, z.B. bei komplizierten Zwillingsschwangerschaften mit feto-fetalem Transfusionssyndrom
- Beratung und Betreuung von schwangeren Frauen mit Zustand nach weiblicher Genitalverstümmelung / FGM
- Notfallbetreuung
- Beckenentlagenbetreuung
- Postpartale Beckenbodensprechstunde 3D/4D Ultraschall (Z.n. Dammriss III°/IV°, Harn-, Stuhlinkontinenz postpartal)
In der Schwangerschaft kann sich das Baby in Beckenendlage (BEL) positionieren, was besondere Herausforderungen für die Geburt mit sich bringt. Eine Möglichkeit, das Baby vor der Geburt in die Schädellage zu bringen, ist die äußere Wendung. Dabei wird ein erfahrener Arzt durch äußeren Druck im Bauch versuchen, das Baby sanft zu drehen – meist zwischen der 36. und 38. Schwangerschaftswoche.
Nicht immer ist diese Methode für jede Mutter und jedes Baby geeignet, daher wird sie vorab sorgfältig geprüft. Sollte sich das Baby nicht drehen lassen, besprechen wir in unserer Beckenendlagesprechstunde weitere sichere Optionen für eine Geburt.
Pränataldiagnostik, Risikosprechstunde und Schwangerenvorsorge
Tel.: 089 4140-5528
Fax: 089 4140-2929
Sekretariat Prof. Kuschel
Tel.: 089 4140-2430
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Geburtsanmeldung
Tel: 089 4140-2414
Mail: geburtsanmeldung.frauenklinik@mri.tum.de