Schwangerschaft und Geburt sind ein gesunder und normaler Vorgang. Sie können bei uns so natürlich wie möglich entbinden. Dabei halten wir als Krankenhaus der Maximalversorgung im Hintergrund ein Höchstmaß an Sicherheit für Sie und Ihr Kind bereit. Unser oberstes Ziel ist es, Mutter und Neugeborenes gesund und zufrieden nach Hause zu entlassen. Hierzu besprechen wir mit Ihnen im Rahmen der Geburtsanmeldung die möglichen Geburtsmodi.
Spontangeburt
Sanfte Geburt
Wir bevorzugen die natürliche Geburt, wenn medizinisch nichts dagegen spricht und unterstützen die Position, die der Gebärenden am angenehmsten ist: im Stehen, Sitzen, auf dem Geburtshocker, in der Gebärwanne oder im Liegen. Neben der mitgebrachten Vertrauensperson begleitet die Schwangere dabei eine unserer Hebammen. Zur Schmerzlinderung benutzen wir Homöopathie, Akupunktur, Schmerzmittel über die Vene, regionale Anästhesie wie Peridural-, Spinal- oder Pudendusblockade. Bei der Periduralanästhesie (PDA )ist die Bewegungsfreiheit nicht eingeschränkt („walking epidural“).
Kaiserschnitt
Schonender Kaiserschnitt
Wir führen den „sanften“ Kaiserschnitt nach Misgav-Ladach durch. Dieser wird zumeist in Spinal- oder Periduralanästhesie operiert, so dass die Mutter die Entbindung ihres Kindes miterleben und von ihrem Partner oder ihrer Begleitperson während der ganzen Operation begleitet werden darf.
Beckenendlage
Die Beckenendlage (BEL) bezeichnet eine besondere Lage des ungeborenen Kindes im Mutterleib kurz vor der Geburt: Dabei zeigt nicht – wie bei der normalen Schädellage – der Kopf, sondern das Becken (meist das Gesäß) in Richtung des Geburtskanals. Etwa 3–5 % aller Kinder befinden sich bei der Geburt in Beckenendlage.
Äußere Wendung
Eine medizinisch unterstützte äußere Wendung ist manchmal möglich: Dabei wird versucht, das Kind durch Druck von außen in die Schädellage zu drehen. Dies wird meist zwischen der 36. und 38. Schwangerschaftswoche durchgeführt.
Spontangeburt aus Beckenendlage:
Früher wurde bei Beckenendlage fast immer ein Kaiserschnitt durchgeführt. Heute weiß man: Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch eine spontane vaginale Geburt sicher möglich.
In unserer Klinik gibt es ein spezielles Beckenendlage-Team, die sie während einer Spontangeburt aus Beckenendlage betreuen.
Bei Wunsch nach einer äußeren Wendung oder zu einem Beratungsgespräch für eine Spontangeburt aus Beckenendlage vereinbaren sie bitte einen Termin in unseren Spezialsprechstunde Beckenendlage.
Betreuung von Sternenkindern
Im Falle eines unerwarteten intrauterinen Kindstodes oder bei der Diagnose schwerwiegender fetaler Fehlbildungen stehen wir betroffenen Eltern in dieser schweren Situation jederzeit zur Seite.
Nach einer ausführlichen, individuellen Beratung begleiten wir den weiteren Weg – medizinisch, psychologisch und menschlich – bis zur Geburt und darüber hinaus. Dabei bieten wir alle erforderlichen Maßnahmen und Hilfen an, um Eltern in dieser Ausnahmesituation bestmöglich zu unterstützen.
Jährlich kommen im Universitätsklinikum rechts der Isar rund 2.000 Kinder in fünf modernen Kreißsälen auf die Welt. In jedem der Räume schaffen wir mit Hilfe individuell einstellbaren Lichts, Musik und Duftaromen eine persönliche Atmosphäre. Alle Kreißsäle sind mit modernen Gebärbetten ausgestattet, die sich in viele verschiedene Positionen bringen lassen. Schwangere können ihre Entbindungsposition selbst wählen, auch eine Wassergeburt in Gebärwannen ist möglich. Pezzibälle, Gebärhocker, Tuchseile und Matten ermöglichen Unterstützung in jeder Gebärposition – ob im Stehen, Sitzen oder im Liegen. Wir motivieren die Frauen zu Bewegung unter der Geburt, da dies für den natürlichen Geburtsverlauf förderlich ist.
So viel Natürlichkeit wie möglich, so viel Sicherheit wie nötig
Unser erfahrenes Team aus Hebammen, Gynäkolog:innen, Anästhesist:innen und Kinderärzt:innen ist rund um die Uhr für Sie da. Dadurch können wir eine Geburt in größtmöglicher Sicherheit gewährleisten – und gleichzeitig auf Ihre persönlichen Bedürfnisse eingehen. Viele Schwangere schätzen besonders die Nähe zur angeschlossenen Kinderklinik mit ihrer spezialisierten Früh- und Neugeborenenstation
Wann geht es los?
Kommen Sie zu uns, wenn:
- Sie kräftige und immer wiederkehrende Wehen haben,
- Flüssigkeit abgeht,
- eine Blutung auftritt oder
- Ihr Kind sich weniger, oder anders als sonst bewegt.
Aber auch wenn Sie – aus welchen Gründen auch immer – beunruhigt sind, zögern Sie bitte nicht, Rat und Hilfe bei uns zu suchen.
Bitte rufen sie vorab im Kreißsaal an unter der 089-4140-2400
Was geschieht nach der Ankunft im Kreißsaal
m Kreißsaal erstellen wir zunächst ein sogenanntes CTG (Kardiotokographie), um die Herztöne Ihres Kindes und die Wehentätigkeit zu überwachen. Zudem überprüfen wir den Muttermund und führen eine kurze Ultraschalluntersuchung durch, um die Lage Ihres Babys zu bestimmen und eine grobe Gewichtsschätzung vorzunehmen.
Im Anschluss besprechen wir gemeinsam die aktuelle Situation und entscheiden zusammen, wie die Geburt weiter begleitet wird. Je nach Geburtsfortschritt erfolgt die weitere Betreuung dann in einem unserer Kreißsäle
Was wird gegen die Geburtsschmerzen getan?
Frauen unter Geburt erleben die Wehenschmerzen sehr unterschiedlich. Jede Gebärende sollte hier nach ihren eigenen Bedürfnissen entscheiden, ob und welches Schmerzmittel sie benötigt. Bereits die Konzentration auf eine ruhige Atmung kann bewirken, dass der Schmerz weniger intensiv wahrgenommen wird. Wasser sorgt ebenfalls für Entspannung – Wehen in der Geburtswanne empfinden viele Frauen als weniger schmerzhaft. Wir bieten darüber hinaus schmerzlindernde sanfte Therapien wie Aromatherapie, Akupunktur, Homöopathie oder Wärmetherapie an, ermutigen die werdenden Mütter zur Bewegung und zeigen ihnen verschiedene Gebärpositionen.
Während der Geburt ist es vor allem wichtig, dass die werdende Mutter diejenige Form der Schmerzlinderung bis hin zur Periduralanästhesie kennt und wählt, die individuell am besten zu ihr passt:
Periduralanästhesie (PDA)
Die Periduralanästhesie (PDA, auch Epiduralanästhesie) gilt als das effektivste Verfahren zur Schmerzlinderung während der Geburt. Die Gebärende wird weder schläfrig, noch sollte Übelkeit auftreten. Ihre Beweglichkeit bleibt erhalten und der Schmerz wird abgeschwächt, aber nicht vollständig unterdrückt. So behalten die Frauen ein Gespür für die Wehen und wissen, wann sie pressen müssen.
Bei der Periduralanästhesie wird nach einer lokalen Betäubung der Haut eine Kanüle in den unteren Teil des Rückens eingeführt und der sehr dünne Periduralkatheter in den Periduralraum (Bereich im Wirbelkanal) eingelegt. Der Katheter wird am Rücken, mit Pflastern fixiert, die Nadel wird wieder entfernt. So ist die Beweglichkeit nicht eingeschränkt. Während der Wehen können über den Periduralkatheter schmerzstillende Medikamente verabreicht werden. Dies können Lokalanästhetika, kleine Dosen von Opioiden oder eine Mischung daraus sein.
Die Walking Epidural
Meist wird an den Periduralkatheter eine tragbare Pumpe angeschlossen. Diese gibt in fixen Zeitabständen eine festgelegte Menge an sehr niedrig dosierten Medikamenten ab. Zusätzlich kann die Gebärende weitere Medikamentengaben per Knopfdruck abrufen. Diese sind automatisch limitiert, um eine Überdosierung auszuschließen. So wird eine eventuelle Schwäche in den Beinen vermieden und die Wehenschmerzen werden lediglich abgeschwächt. Die werdende Mutter kann sich bei der Walking Epidural mit der Pumpe frei bewegen oder eine gewünschte Geburtsposition einnehmen und so eine gewisse Entspannung erreichen.
Periduralanästhesie und Kaiserschnitt
Sollte ein Kaiserschnitt notwendig werden, kann eine Periduralanästhesie in den allermeisten Fällen sehr gut genutzt werden. Über den Periduralkatheter wird dann eine höhere Dosis des Lokalanästhetikums gegeben, um die untere Körperhälfte für die Operation komplett zu betäuben. Dies ist für Mutter und Kind sicherer als eine Allgemeinanästhesie (Vollnarkose).
Mögliche Nebenwirkungen der Periduralanästhesie
In den Tagen nach der Geburt können in seltenen Fällen Nachwirkungen wie Rücken- und Kopfschmerzen bei der Mutter auftreten. Diese geben sich jedoch gewöhnlich innerhalb einiger Tage. Sehr selten kommt es zu Nervenschäden – diese können während einer Geburt jedoch auch ohne Periduralanästhesie passieren. Eine ausführliche Aufklärung durch eine Anästhesist*in über die Vorteile einer Periduralanästhesie, aber auch die möglichen Nebenwirkungen, erfolgt in einem Aufklärungsgespräch.
Ist immer eine Hebamme während der Geburt dabei?
Ja, bei jeder Geburt ist eine Hebamme dabei – und üblicherweise auch ein Arzt im Hintergrund. Sollte es zu Komplikationen kommen, übernimmt ein Facharzt die Leitung der Geburt.
Geburten sind nicht planbar, aber wir versuchen stets eine kontinuierliche Betreuung durch eine Hebamme während der aktiven Geburt zu gewährleisten. Im Falle überdurchschnittlich vieler Geburten gibt es im Hebammenteam eine Rufbereitschaft.
Wie ist der Ablauf bei geplanten Kaiserschnitten?
Eine Vorbesprechung zum geplanten Kaiserschnitt findet bereits im Rahmen der Geburtsanmeldung statt. Am Tag vor dem Kaiserschnitt kommt die Schwangere zur Vorbereitung für einen Ultraschall, CTG, Blutabnahme, Corona-Test und ein Gespräch mit dem Operateur und der Anästhesie ins Klinikum rechts der Isar. Am Morgen des Kaiserschnitts erwarten wir Sie nüchtern in der Regel zwischen 7 und 8 Uhr – je nach OP-Planung – im Kreißsaal.
Wo können wir parken? Gibt es Storchenparkplätze?
Am Klinikum rechts der Isar stehen keine Besucherparkplätze zur Verfügung. Für Geburtsanmeldung, Verlaufskontrollen oder sonstige geplante Termine empfehlen wir daher die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Wenn es eilig ist: Für die Entbindung stehen Ihnen einige „Storchenparkplätze“ direkt auf dem Klinikgelände neben der Frauenklinik zur Verfügung. Hier können Sie kurz parken, bis Ihre Frau sicher im Kreißsaal angekommen ist. Danach suchen Sie sich bitte einen öffentlichen (meist gebührenpflichtigen) Parkplatz. Um Zufahrt zu den Storchenparkplätzen bitten Sie an der Schranke.
Halten Sie Ihr Kind zum ersten Mal im Arm und genießen Sie diese einzigartigen, innigen Momente in einer ruhigen und liebevollen Umgebung. Der direkte Hautkontakt und Ihre Wärme erleichtern Ihrem Baby den Start ins Leben – deshalb legen wir es Ihnen möglichst früh auf den Bauch (sogenanntes Bonding). So kann Ihr Kind Ihre Herztöne hören, Ihre Haut spüren und Ihren vertrauten Duft wahrnehmen.
Während dieser ersten gemeinsamen Zeit behalten wir sowohl Ihr Wohlbefinden als auch das Ihres Kindes im Blick. Sobald die Plazenta geboren ist, kümmern wir uns – falls notwendig – um die Versorgung möglicher Geburtsverletzungen. Oft ist dies jedoch gar nicht erforderlich.
Etwa zwei bis drei Stunden nach der Geburt begleiten wir Sie und Ihr Baby auf die Wochenbettstation. Dort stehen Ihnen komfortable Familienzimmer zur Verfügung, in denen das sogenannte Rooming-in selbstverständlich ist – Ihr Kind bleibt also rund um die Uhr bei Ihnen. In den ersten Tagen nach der Geburt unterstützen wir Sie mit praktischen Tipps rund ums Stillen, Wickeln, zur Hygiene und Rückbildung.
Die Entlassung erfolgt je nach Geburtsverlauf in der Regel am zweiten oder dritten Tag nach der Geburt. Für die Zeit danach empfehlen wir die Betreuung durch eine freiberufliche Hebamme, die Sie weiterhin begleitet und unterstützt. Bitte nehmen Sie möglichst schon während der Schwangerschaft Kontakt zu einer Hebamme auf.
Mein Kind braucht nach der Geburt Unterstützung? Gibt es eine Neonatologie?
In einigen Fällen kann es nach der Geburt notwendig sein, dass Ihr Kind vorübergehend in die Obhut unserer neonatologischen Abteilung übergeben wird – zum Beispiel, wenn es Anpassungsschwierigkeiten hat, zu früh geboren wurde oder medizinische Unterstützung benötigt. Auch wenn dies für Sie als Eltern eine herausfordernde Situation sein kann, steht dabei stets die bestmögliche Versorgung und Sicherheit Ihres Kindes im Vordergrund.
Unser erfahrenes Team aus Kinderärzt:innen und Pflegefachkräften betreut Ihr Baby liebevoll und intensiv – rund um die Uhr und mit modernster medizinischer Ausstattung. Selbstverständlich halten wir Sie jederzeit über den Zustand Ihres Kindes auf dem Laufenden und beziehen Sie so früh wie möglich in die Betreuung mit ein. Sobald es der Gesundheitszustand Ihres Kindes erlaubt, fördern wir den engen Eltern-Kind-Kontakt – etwa durch Bonding oder gemeinsames Kuscheln – um die Bindung zu stärken und den Übergang zu erleichtern.
Diese ersten Stunden oder Tage verlaufen nicht immer wie erhofft – aber Sie sind nicht allein. Wir begleiten Sie in dieser besonderen Phase mit viel Verständnis, fachlicher Kompetenz und persönlicher Zuwendung.
Kreißsaal
Tel 089 4140 - 2400
Schwangerenvorsorge/Pränatalsprechstunde
Tel: 089 4140 - 2414 /-5528
Ambulanz / Frauenklinik allgemein
Tel: 089 4140 - 2446
Sekretariat Prof. Dr. Kuschel
Tel: 089 4140 - 2430
Wochenbettstation F3a
Tel: 089 4140 - 2403