Senologie ist die medizinische Fachrichtung, die sich mit der Vorsorge, Diagnose und Behandlung von Brustkrankheiten beschäftigt. Besonders im Fokus steht die Früherkennung von Brustkrebs, um die Heilungschancen zu maximieren. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen, Mammographien und Ultraschalluntersuchungen sind wichtige Bausteine für Ihre Brustgesundheit.
Brustveränderungen können vielfältig sein, von gutartigen Knoten, Zysten oder Gewebeveränderungen bis hin zu bösartigen Tumoren. Viele Frauen erleben im Laufe ihres Lebens hormonell bedingte Veränderungen, die sich in Form von Schmerzen, Knoten oder Veränderungen im Brustgewebe zeigen.
Unsere erfahrenen Spezialisten stehen Ihnen bei der Abklärung und Behandlung dieser Veränderungen zur Seite. Dabei legen wir großen Wert auf eine individuelle Beratung und schonende, moderne Behandlungsmethoden.
Wir begleiten Sie mit einem interdisziplinären Team aus erfahrenen Fachärztinnen und -ärzten, Pflegekräften, Psychoonkologinnen und -Onkologen.
Unser senologisches Team betreut Sie im interdisziplinären Brustzentrum im Rahmen der spezialisierten Sprechstunden, sowie auf der gynäkologischen Station während Ihres stationären Aufenthaltes.
In unserem interdisziplinären Brustzentrum bieten wir eine umfassende Versorgung nach dem neuesten Stand der Wissenschaft. Dafür arbeiten alle relevanten Fachrichtungen eng unter einem Dach zusammen – von der Diagnostik, der Therapieplanung bis hin zur Nachsorge.
Zum Leistungsspektrum gehören modernste Bildgebung und Brustdiagnostik, brusterhaltende und speziell plastisch-rekonstruktive Chirurgie, die Anbindung an unsere onkologische Studienzentrale sowie genetische Beratung bei familiärem Brust- und Eierstockkrebs.
Unser Zentrum ist nach den Kriterien der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) zertifiziert. Das bedeutet für Sie höchste Behandlungsqualität nach anerkannten Standards und kontinuierliche Qualitätskontrolle.
Veränderungen im Brustgewebe sind für viele Frauen (und auch Männer) beunruhigend – doch nicht jede Veränderung ist ein Grund zur Sorge. Die meisten Knoten und Unregelmäßigkeiten in der Brust sind gutartig und stellen keine Gefahr für die Gesundheit dar. Dennoch ist es wichtig, Veränderungen frühzeitig zu erkennen und medizinisch abklären zu lassen, um eine mögliche bösartige Erkrankung wie Brustkrebs auszuschließen
Gutartige Befunde der Brust
Gutartige Befunde der Brust sind Veränderungen oder Knoten, die nicht bösartig sind und in der Regel keine Gefahr für die Gesundheit darstellen. Sie sind häufig und kommen bei Frauen jeden Alters vor.
- Zysten sind flüssigkeitsgefüllte Hohlräume, die sich oft bei Frauen im gebärfähigen Alter bilden.
- Fibroadenome sind feste, gut abgrenzbare Knoten, die aus Bindegewebe und Drüsengewebe bestehen.
- Papillome sind seltene, gutartige Wucherungen innerhalb der Milchgänge der Brust, welche in 80% mit Flüssigkeitsabsonderung aus der Brustwarze auffallen.
In den meisten Fällen sind gutartige Befunde harmlos und erfordern keine Behandlung, außer es besteht der Wunsch nach der operativen Entfernung oder es treten Beschwerden auf.
Brustkrebs-Vorstufen
DCIS (Duktales Carcinoma in situ) ist eine Vorstufe von Brustkrebs, bei der sich Krebszellen in den Milchgängen der Brust befinden, aber noch nicht in das umliegende Gewebe eingedrungen sind. Es gilt als frühzeitiger Befund, der gut behandelbar ist. Wird DCIS nicht behandelt, besteht die Möglichkeit, dass es sich in eine invasive Form entwickelt.
LCIS (Lobuläres Carcinoma in situ) ist ebenfalls eine Veränderung im Brustgewebe, die in den Milchläppchen (Lobuli) auftritt. Im Gegensatz zu DCIS ist LCIS kein tatsächlicher Brustkrebs, sondern eher ein Risikofaktor für die Entwicklung eines späteren Brustkrebses.
Brustkrebs
Brustkrebs (Mammakarzinom) ist die häufigste Krebserkrankung der Frau mit 74 500 Neuerkrankungen pro Jahr in Deutschland, beim Mann etwa 690 Neuerkrankungen pro Jahr. Am häufigsten erkranken Frauen nach den Wechseljahren, jedoch erkrankt jede 6. Patientinnen vor dem 50. Lebensjahr. Symptome der Erkrankung sind tastbare Verhärtungen/Knoten in der Brust oder Achselhöhle, Hauteinziehungen der Brust oder Flüssigkeitsabsonderung der Brustwarze und eine Veränderung der Größe oder Form der Brust. Diese Symptome sollten vorerst mittels Ultraschalluntersuchung abgeklärt werden. Zur weiteren Abklärung wird bei Verdacht auf Brustkrebs wird eine Mammographie durchgeführt und eine Gewebeprobe der Brust entnommen. Falls sich der Verdacht auf ein Mammakarzinom bestätigt, wird in unserer interdisziplinären Tumorkonferenz das weitere Therapiekonzept festgelegt. Je nach Art und Erkrankungsstadium wird weitere Bildgebung zum Ausschluss von Fernabsiedelungen veranlasst (CT, Skelettszinitgrafie, MRT).
Ob eine Operation, Bestrahlung oder eine Systemtherapie die richtige Therapie ist, wird abhängig von den Eigenschaften des Karzinoms, vom Ausbreitungsstadium und unter Berücksichtigung des Gesundheitszustandes und des Alters individuell festgelegt und anschließend mit der Patientin ausführlich besprochen.
Eine Operation ist nach wie vor eine der zentralen Säulen der Brustkrebstherapie. Die Art der Operation richtet sich nach der Größe des Tumors, der Lokalisation, den Gegebenheiten des Körpers, aber nicht zuletzt auch nach den Wünschen der Patientin oder des Patienten.
Wir sind daran interessiert, Ihnen eine Operation anzubieten, mit der wir das bestmögliche medizinische und kosmetische Ergebnis für Sie erreichen.
Brusterhaltende Operation
In ca. 75% der Brustkrebsfälle ist eine Tumoroperation unter Erhaltung der Brust möglich, auch Segmentexzision genannt. Dies bedeutet, dass bei dieser Art der Operation nur der Tumor und ein kleiner Rand des umliegenden Gewebes entfernt wird, während die restliche Brust erhalten bleibt. Ziel ist es, das bestmögliche medizinische und kosmetische Ergebnis für Sie erreichen.
Brustentfernung
Diese Operation wird in der Regel durchgeführt, wenn der Krebs sehr groß ist oder sich auf die gesamte Brust ausgebreitet hat. Je nach individuellem Wunsch und Erkrankungssituation sind folgende Operationen möglich:
- Subkutane Mastektomie (Skin-sparing Mastektomie): In diesem Fall ist die Entfernung des Brustdrüsengewebes ausreichend, die Haut und die Brustwarze können erhalten werden. So ist ein Brustwiederaufbau mittels Implantateinlage oder Eigengewebe möglich.
- Ablatio Mammae (Brustamputation): Hierbei wird die gesamte Brust, also das Brustgewebe inklusive Brustdrüse, Haut, Brustwarze entfernt.
Plastisch-rekonstruktive Chirurgie
Neben den operativen Standardverfahren liegt unser Schwerpunkt auf dem Wiederaufbau und die plastische Brustchirurgie. Zum Einsatz kommen alle zur Verfügung stehenden unterstützenden Materialien wie Brust-Netz-Strukturen, Kunsthautpräparate und Implantate.
Desweiteren bieten wir alle plastisch-chirurgischen Eigengewebsverfahren zur Bustrekonstruktion an (TRAM, DIEP, S-Gap, Latissimus-Flap).
Sprechstundenzeiten:
LOÄ PD Dr. med. Klein: Dienstag 08:30-13:00 und Mittwoch 08:30-12:00
OA Dr. med. Schmidt: Donnerstag 08:30-15:30
OÄ Dr. med. Mayo: Montag 08:30- 15:30
FÄ Dr. med. von Falkenhausen: Freitag 08:30-15:00
Wundsprechstunde: Montag und Donnerstag 08:30-12:00
Interdisziplinäres Brustzentrum
Ismaninger Str. 19
Telefon: +49 89 4140 6749
Email: ibz@mri.tum.de
Bitte bringen Sie, sofern möglich, zum ersten Gespräch alle bereits vorliegenden Befunde (z.B. Röntgenbilder, Blutwerte oder feingewebliche (histologische) Befunde mit, um unnötige Zeitverzögerungen oder Doppeluntersuchungen zu vermeiden.
Senologische Station (F2a)
Telefon: +49 89 4140 2402
Fax: +49 89 4140 4811