Die Zentrale Interdisziplinäre Chemotherapieeinheit (ZIC) am TUM Klinikum bietet Patientinnen und Patienten mit Tumorerkrankungen eine fachübergreifende Versorgung auf höchstem medizinischem Niveau.
Als gynäkologische Klinik betreuen wir täglich rund 50 Patientinnen, die in zwei eigenen Behandlungszimmern Infusions- oder Tablettentherapien erhalten. Im Mittelpunkt unserer Arbeit stehen neben einer umfassenden Aufklärung über die Behandlung auch die kontinuierliche, persönliche Betreuung während des gesamten Therapieverlaufs.
Für die Behandlung von Brustkrebs und gynäkologischen Tumoren stehen bewährte und moderne medikamentöse Therapieverfahren zur Verfügung. Abhängig von der individuellen Erkrankungssituation wird die Therapie vor einer Operation (neoadjuvante Chemotherapie) eingesetzt, um den Tumor zu verkleinern, oder nach einer Operation (adjuvante Chemotherapie), um das Rückfallrisiko zu minimieren. Bei fortgeschrittener Erkrankung bieten wir eine langfristige systemische Therapie zur Krankheitskontrolle an.
Ergänzend dazu bieten wir eine begleitende fachärztliche Sprechstunde an, in der Therapieverlauf, mögliche Nebenwirkungen und unterstützende Maßnahmen besprochen werden.
Die enge Vernetzung mit niedergelassenen Frauenärztinnen und Frauenärzten, das Zusammenspiel mit einem erfahrenen Team aus Psychoonkologie, Sozialberatung, Physiotherapie, Ernährungstherapie sowie onkologisch geschultem Pflegepersonal ermöglicht eine ganzheitliche, koordinierte Betreuung.
Chemotherapie
Die Chemotherapie ist eine Behandlung, bei der spezielle Medikamente verwendet werden, um Krebszellen im Körper zu bekämpfen. Diese Medikamente können Krebszellen zerstören oder daran hindern, sich weiter zu vermehren. Da diese Therapien im ganzen Körper wirken, können sie auch Krebszellen erreichen, die sich bereits ausgebreitet haben. Je nach Erkrankung kann die Therapie über ein Portsystem über die Blutbahn appliziert werden oder oral eingenommen werden.
Antikörpertherapie
Bei dieser Therapieform der Onkologie werden hochspezifische Antikörper eingesetzt, die gezielt an charakteristische Oberflächenstrukturen von Tumorzellen binden. Dadurch ermöglichen sie entweder dem Immunsystem, bösartige Zellen präzise zu erkennen und effizient zu eliminieren, oder sie blockieren proliferationsfördernde Signalkaskaden innerhalb der Krebszellen und hemmen so deren Wachstum. Häufig werden diese Antikörpertherapien mit weiteren onkologischen Wirkstoffen kombiniert, um die antitumorale Wirksamkeit synergistisch zu steigern.
Zielgerichtete Therapie
Bei dieser Therapie werden gezielt Medikamente eingesetzt, die an bestimmte Strukturen wie Rezeptoren oder Signalproteine auf Krebszellen binden. Dadurch stören sie wichtige Signalwege, die das Wachstum und Überleben der Tumorzellen fördern. Indem sie solche tumorrelevanten Proteine oder Gene blockieren, wie zum Beispiel Rezeptor-Tyrosinkinasen oder mutierte Onkogene, wird das Tumorwachstum gehemmt, während gesundes Gewebe weitgehend geschont bleibt. Zu den modernen Ansätzen zählen monoklonale Antikörper, die das Immunsystem zur Bekämpfung der Tumorzellen aktivieren, sowie kleine Moleküle, die Signalwege innerhalb der Zellen unterbrechen. Die Auswahl der passenden Therapie erfolgt auf Basis von Biomarkern, die spezifische Veränderungen im Tumor identifizieren und so eine individuell angepasste Behandlung ermöglichen.
Antihormonelle Therapie
Bei vielen Krebsarten spielen Hormone eine wichtige Rolle beim Tumorwachstum. Durch die antihormonelle Therapie werden die Hormone im Körper reduziert oder ihre Wirkung blockiert, sodass das Wachstum der Krebszellen verlangsamt oder gestoppt wird. Bei Brustkrebs zum Beispiel können Medikamente die Produktion von Östrogenen hemmen, die häufig das Wachstum dieser Krebsart fördern. Diese Therapie ist oft eine wichtige Ergänzung zu anderen Behandlungen.
Antiresorptive Therapie
Diese Therapieform dient dazu, den Knochen vor dem Abbau zu schützen, der sowohl durch die Tumorerkrankung selbst als auch durch bestimmte Behandlungen wie Hormonblocker oder Chemotherapie ausgelöst werden kann. Bei Tumorpatientinnen, insbesondere solchen mit hormonabhängigen Krebsarten wie Brustkrebs, kann die antiresorptive Therapie eine wichtige Rolle spielen. Durch diese Therapie wird der Knochenabbau verlangsamt, sodass das Risiko für Knochenbrüche reduziert und die Knochengesundheit erhalten wird. Bei bestehenden Fernabsiedelungen im Knochen (Knochenmetastasen) wird die Therapie ebenfalls zur Stabilisierung der Knochensubstanz eingesetzt.
- Zoledronsäure (intravenös)
- Densumab (subkutan)
Erweitertes Therapieangebot
Das Molekulare Tumorboard (MTB) des CCC München ist eine interdisziplinäre, multiprofessionelle und organübergreifende Tumorkonferenz.
Im Molekularen Tumorboard werden molekulargenetische und molekularpathologische Diagnostikverfahren (Next-Generation-Sequencing des Tumorgewebes) eingesetzt. Die gewonnenen Daten werden interdisziplinär durch die an der molekularen Diagnostik beteiligten Experten sowie durch die behandelnden ÄrztInnen, die Entitäten-Experten, interpretiert. Daraufhin werden auf den Patienten zugeschnittene, durch wissenschaftliche Evidenz gestützte, personalisierte Therapieempfehlungen formuliert. Ziel ist es, Patienten – nach Durchlaufen der Leitlinien-gerechten Therapien – eine zielgerichtete Behandlung im Rahmen von klinischen Studien oder im Sinne eines individuellen Heilversuchs zu ermöglichen.
Erstvorstellung
Die Erstvorstellung beinhaltet in der Regel ein umfassendes ärztliches Aufklärungsgespräch zur geplanten Therapie. Falls notwendig, wird empfohlen eine dolmetschende Begleitperson mitzubringen. Die erste Therapie erfolgt meist in einem seperaten Termin.
Bitte bringen Sie folgende Unterlagen mit:
- Nachsorgekalender (falls vorhanden)
- Aktueller Medikamentenplan mit exakter Dosierung
- Bei anstehender Chemotherapie:
- Befund einer Herzechokardiographie
- Zuvor erfolgte Portanlage - Bei geplanter antiresorptiver Therapie:
- Zahnärztlicher Fragebogen (AGSMO) - Impfasskontrolle durch Hausärztin / des Hausarztes
Folgetermine
- Termine werden über das Terminmanagement der Klinik vergeben:
📞 089 / 4140 - 1022 - Keine Nüchternheit erforderlich
- Falls unterstützende Medikamente (Supportivmedikation) verordnet wurden, bitte gemäß Anweisung einnehmen
- Anmeldung vor Ort in der ZIC mit Nummernvergabe-System
- Aktueller Laborbefund (2–3 Tage alt) vom Hausarzt erforderlich:
– in ausgedruckter Form, per Fax oder E-Mail - Nachsorgekalender (bitte zu jedem Termin mitbringen)
Onkologische Sprechstunden:
OÄ Dr. med. Krämer: Montag 08:30-12:00 Uhr
OÄ PD Dr. med. Grill: Freitag 8:30-11:30Uhr
FÄ Dr. med. Tariq: Donnerstag 13:00-15:00 Uhr
FÄ Dr. med. Dukatz: aktuell in Elternzeit
Terminvergabe onkologische Sprechstunde:
Telefon: 089 4140 2446
Terminvergabe ZIC:
Anmeldung
Tel.: +49 89 4140 6200
Termine - Vereinbarung / Absagen:
Tel.: +49 89 4140 1022
E-Mail: ZIC.CCCM@mri.tum.de