Wochenbett: Die Zeit nach der Geburt

Geborgenheit, Betreuung und ein guter Start ins Familienleben

Nach der Geburt beginnt eine ganz besondere Phase – das Wochenbett. Auf unserer Wochenbettstation möchten wir Ihnen die nötige Ruhe, Sicherheit und Unterstützung bieten, damit Sie sich auf das Wichtigste konzentrieren können: das Ankommen mit Ihrem Baby.

Nach der Entbindung werden Sie gemeinsam mit Ihrem Neugeborenen auf die Wochenbettstation verlegt. Dort kümmern wir uns rund um die Uhr um Ihr körperliches und seelisches Wohlbefinden – und stehen Ihnen in allen Fragen zur Seite.

Mütter werden täglich von Ärzt:innen und Pflegekräften visitiert. Wir kontrollieren Rückbildung, Kreislauf, eventuelle Geburtsverletzungen sowie die Entwicklung Ihres Babys (z. B. Gewicht, Stillverhalten, Neugeborenenscreening).

 Sie und Ihr Baby sind rund um die Uhr zusammen. So lernen Sie sich in aller Ruhe kennen und fördern frühzeitig Ihre Bindung. Auf Wunsch bieten wir auch kurze Entlastungszeiten an.

Wir achten auf eine gute Schmerzbehandlung und unterstützen Sie bei ersten Rückbildungsübungen oder im Umgang mit dem Kaiserschnitt, falls nötig.

Wie lange ist der Krankenhausaufenthalt in der Regel nach der Geburt?

48 Stunden nach der Geburt Ihres Babys kann die U2 durchgeführt werden. So lange bleiben Frauen nach Spontangeburt in der Regel in der Klinik. Nach einem Kaiserschnitt bleiben Mutter und Kind in der Regel drei bis vier Tage stationär bei uns. 

 

Wie sind die Patientenzimmer ausgestattet?

Unsere Wöchnerinnenstation verfügt über Einzel-, Zwei- und ein 3 Bettzimmer mit und ohne Bad. Wir versuchen stets, möglichst wenige Frauen in ein Zimmer zu legen und Ihre Wünsche bezüglich der Belegung zu berücksichtigen.

Gibt es Familienzimmer?

Gerne bringen wir Sie je nach Verfügbarkeit mit Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin in einem sogenannten Familienzimmer unter. Bitte haben Sie Verständnis, dass keine Reservierungen für ein Familienzimmer vorgenommen werden können.

Welche Betreuung erhalten Mutter und Neugeborenes auf der Wöchnerinnenstation?

Nach einer Spontangeburt ohne Komplikationen bleiben Mama und Baby meist zwei Tage stationär bei uns. Die medizinische Betreuung umfasst eine tägliche ärztliche Visite, Anleitung zur Säuglingspflege, Stillberatung, Physiotherapie und selbstverständlich das Neugeborenenscreening, U1 und U2 für das Neugeborene. ​​​​​

Bildergalerie Wochenbettstation
Stillen und Stillberatung

Das Stillen ist weit mehr als Nahrungsaufnahme: Es ist Nähe, Geborgenheit und Kommunikation zwischen Mutter und Kind. Die Muttermilch enthält alle wichtigen Nährstoffe, die ein Neugeborenes in den ersten Lebensmonaten braucht – individuell angepasst, jederzeit verfügbar und optimal verträglich.

Gerade in den ersten Tagen nach der Geburt ist Stillen ein Lernprozess. Es ist ganz normal, wenn nicht alles sofort klappt. Unsere Stillberaterinnen, Hebammen und Pflegekräfte stehen Ihnen mit Geduld, Fachwissen und praktischen Tipps zur Seite.

So individuell wie jede Geburt ist auch jede Stillbeziehung. Ob Sie stillen möchten, wie lange und in welcher Form – das entscheiden Sie. Wir unterstützen Sie auf Ihrem Weg, mit Respekt und ohne Druck.

Warum ist Stillen wichtig?

Warum Stillen wichtig ist

  • Beste Nährstoffversorgung: Muttermilch liefert genau das, was Ihr Baby braucht – in der richtigen Menge und Zusammensetzung.
  • Stärkung des Immunsystems: Gestillte Babys sind besser gegen Infektionen geschützt.
  • Bindungsförderung: Stillen fördert die enge emotionale Verbindung zwischen Mutter und Kind.
  • Vorteile für die Mutter: Stillen unterstützt die Rückbildung der Gebärmutter und kann das Risiko für bestimmte Krankheiten senken.
Stillberatung

Ob Fragen zur richtigen Anlegetechnik, Stillpositionen, Milchbildung oder möglichen Anfangsschwierigkeiten – wir begleiten Sie individuell und einfühlsam.

Manchmal ist es nötig oder hilfreich, Muttermilch abzupumpen – z. B. bei Stillproblemen, wunden Brustwarzen, Frühgeburt, Milchstau oder zur Entlastung im Alltag. Eine Milchpumpe kann dabei unterstützen, die Milchbildung aufrechtzuerhalten und Ihrem Baby weiterhin Muttermilch zu ermöglichen. Milchpumpen können Ihnen auf unserer Station zur Verfügung gestellt werden

Neugeborenenuntersuchungen

Direkt nach der Geburt beginnt die medizinische Betreuung Ihres Babys. Die sogenannten U-Untersuchungen helfen dabei, die Gesundheit und Entwicklung Ihres Kindes frühzeitig zu beobachten und zu fördern.

 

Neugeborenenscreening

Das Neugeborenen-Screening ist ein wichtiger Bestandteil der medizinischen Vorsorge in den ersten Lebenstagen. Es dient dazu, seltene, aber behandelbare Stoffwechsel- und Hormonstörungen frühzeitig zu erkennen – bevor erste Symptome auftreten. So können mögliche Schäden verhindert oder deutlich vermindert werden.

Zwischen dem 2. und 3. Lebenstag wird dem Baby ein kleiner Tropfen Blut aus der Ferse entnommen. Dieses Blut wird auf einer speziellen Filterkarte getrocknet und in ein spezialisiertes Labor geschickt. Dort wird es auf über 15 seltene Erkrankungen untersucht. 

U-1 Untersuchung

Die U1 findet unmittelbar nach der Geburt im Kreißsaal statt. Hierbei werden die wichtigsten Lebenszeichen Ihres Babys überprüft:

  • Atmung und Herzschlag
  • Muskelspannung und Reflexe
  • Hautfarbe und Durchblutung
  • Messung von Größe, Gewicht und Kopfumfang
  • ggf. Verabreichung von Vitamin K zur Blutgerinnung

Diese erste Untersuchung hilft, den Allgemeinzustand des Neugeborenen rasch einzuschätzen – auch mithilfe des sogenannten APGAR-Tests.

Außerdem verabreichen wir Ihrem Baby Vitamin K in Tropfenform zur U1 und U2. ​​​​

U-2 Untersuchung

U2 – Die ausführliche Untersuchung zwischen dem 3. und 10. Lebenstag

Die U2 ist eine gründliche körperliche Untersuchung und findet meist noch während des Klinikaufenthalts statt. Dabei achtet der Kinderarzt oder die Kinderärztin besonders auf:

  • Organe, Sinnesorgane und Bewegungsapparat
  • Haut, Nabel, Hüften und Gelenke
  • Auffälligkeiten in der Entwicklung
  • Stillen, Trinken und Verdauung
  • Durchführung des erweiterten Neugeborenen-Screenings (Stoffwechsel- & Hormonstörungen)
  • Hörtest
  • Pulsoxymetrie zur Herz-Kreislauf-Kontrolle

Die Ergebnisse werden im gelben Kinder-Untersuchungsheft dokumentiert, das Sie zur Geburt erhalten.

Außerdem verabreichen wir Ihrem Baby Vitamin K in Tropfenform zur U1 und U2. ​​​​

 

Nachsorge bei höhergradigen Geburtsverletzungen

Die Geburt eines Kindes ist ein intensives Erlebnis – körperlich wie emotional. In manchen Fällen kommt es dabei zu höhergradigen Geburtsverletzungen, wie z. B. einem Dammriss 3. oder 4. Grades, der auch den Schließmuskel oder Enddarm betrifft. Diese Verletzungen sind selten, benötigen aber eine besonders sorgfältige Nachsorge.  Inkontinenzbeschwerden können zusätzlich nach einer Geburt auftreten. 

Bereits direkt nach der Geburt erfolgt die chirurgische Versorgung solcher Verletzungen durch erfahrene Ärzt*innen – oft im OP unter regionaler oder kurzer Vollnarkose. Im Anschluss ist eine achtsame Nachbetreuung wichtig, um die Heilung zu unterstützen und mögliche Beschwerden frühzeitig zu erkennen.

In unserer Beckenbodensprechstunde bitten wir hier eine ausführliche Nachsorge an.